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Ortsgeschichte Arget

Arget - ein Ort im Strukturwandel

Die Ansiedlung liegt, wie die meisten Orte am südlichen Rande der Münchener Schotterebene, inmitten einer Rodungsinsel und teilweise auf Endmoränenausläufern der letzten Eiszeit. Man geht davon aus, dass der Raum bereits zur Zeit des Keltenreiches um 500 v. Chr. besiedelt war. Alte Befestigungsanlagen nordwestlich von Gumpertsham  zeugen davon. Im Laufe der Eroberung Südbayerns durch die Römer, etwa 15 v. Chr., wurde auch diese Region einem neuen Herrschaftsbereich mit anderen Kultur- und Zivilisationsformen unterworfen. Die neuen Herren brachten im Laufe der Jahre auch das Christentum mit seinen prägenden Einflüssen in das Land. Später folgten die Bajuwaren und die kirchlichen Grundherrschaften.
Erstmals wird der Name Arget - abgeleitet von Aragat oder Ackergarten - in einer Freisinger Urkunde aus dem Jahre 851 erwähnt. Kirchlich gehörte Arget bis 1315 zur Pfarrei Oberhaching. Not und Zerstörungen brachten die Zeiten der Ungarneinfälle und gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges 1634, als die Schweden brandschatzend durch die Gegend zogen.
Die meisten Bauernhäuser in den Ortsteilen Oberham und Niederham wurden angezündet und brannten vollständig nieder. Der schwarze Tod - die Pest - raffte zudem viele der Bewohner dahin. Die politische Gemeinde Arget entstand im Verlaufe einer Reform im Königreich Bayern in den Jahren zwischen 1808  und 1818  aus den einzelnen Ortschaften Arget, das war der Bereich um die Pfarrkirche, Niederham, Oberham, Lochhofen und Grafing sowie der Einöde Gumpertsham und deckte sich weitgehend mit dem Gebiet des Pfarrsprengels von St. Michael Arget. Die Gesamtfläche der neugebildeten Gemeinde umfasste ein Gebiet von gut 2100 Hektar. Um diese Zeit zählte man in der bäuerlich geprägten Kommune etwa 350 Menschen, welche in rund 60 Gehöften wohnten. Es waren Bauernfamilien und deren Dienstboten, die ihr Auskommen mit Viehzucht und Milchwirtschaft, Ackerbau und Waldnutzung hatten. Auch einige zur Selbstversorgung im Ort notwendigen Handwerker und Kaufleute mit kleinen Ökonomien gehörten dazu. Bevölkerungsstruktur und Einwohnerzahl, bis 1945 noch knapp unter 500, veränderte sich nur sehr langsam. Erst nach dem zweiten Weltkrieg steigt die Zahl der Bewohner durch den Zuzug von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen schnell an. So wohnten 1946 etwa 700 Menschen im Gemeindebereich.

Wirtschaftswachstum, zunehmende Mobilität in der Nachkriegszeit und die Entscheidung gegen den Bau des neuen Münchner Großflughafens im Hofoldinger Forst, Ende der sechziger Jahre, bringen auch für Arget seit fünf Jahrzehnten einen erheblichen Einwohnerzuwachs. Im Jahre 1972 kommt die Gemeinde verwaltungsrechtlich vom Landkreis Wolfratshausen in den Kreis München. Sechs Jahre später schließen sich die drei Gemeinden Arget, Eichenhausen und Sauerlach zur neuen Großgemeinde mit Verwaltungssitz in Sauerlach zusammen. Einen entscheidender Wandel, vom früheren Bauerndorf hin zu einem Ort mit überwiegend Miet- und Eigenheimstruktur,  vollzieht  sich in den letzten Jahren durch neue Siedlungsprojekte innerhalb der Dorfbebauung und an den Ortsrändern.
Von den einst 65 landwirtschaftlichen Milchviehbetrieben existieren inzwischen nur noch fünf. Viele Bauernanwesen und Hofstellen werden zunehmend zu Wohnzwecken umgenutzt oder werden ganz abgerissen und mit neuen Wohnhäusern bebaut.

Geschäfte und andere Einrichtungen für die tägliche Grundversorgung sind im Argeter Bereich nicht mehr vorhanden. Es gibt noch eine Gastwirtschaft und mehrere Handwerksbetriebe und Dienstleister, sowie zwei Kindergärten. Der ÖPNV wird durch eine Buslinie zum S-Bahnhof und zur Grundschule nach Sauerlach bedient.

Acht Vereine, mehrere  Musikgruppen und die Katholische Pfarrei, halten mit ihren Aktivitäten das gesellschaftliche und kulturelle Leben am Laufen und geben dem Dorf eine gewisse Eigenständigkeit und sorgen für eine funktionierende Ortsgemeinschaft.

Text: Helmut Berthold - 2018

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