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Ortsgeschichte Sauerlach

Sauerlach wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 800. In dieser Urkunde gibt Abt Cudheri von Isen auf der Synode von Reisbach die Kirche von „Sulagaloh“ dem Bischof von Freising zurück. Sauerlach gehörte somit zu den ältesten Pfarreien unserer Gegend. Arget wurde erstmals urkundlich erwähnt im Jahre 851.

Die früheste Nennung von Altkirchen ist 994 -1005 zu finden. Lanzenhaar ist 1003/15 als „Anzanhart“ in Tegernseer Urkunden erwähnt. Etwa 500 n. Chr. wanderten die Bajuwaren ein und nannten ihre Siedlung „Sulagaloh“ = Saulachenwald. Doch war die Gegend schon früher bewohnt, was Hügelgräber in Staucharting und Altkirchen beweisen (Bronzezeit = Kelten und Römer). In Lanzenhaar an der Staatsstraße 2573 steht ein Römerstein, der die Stelle bezeichnet, an der einst die Römerstraße Augsburg (Augusta Vindelicum / Augusta Vindelicorum) nach Salzburg (Ivavum)  verlief.

In der Adelsfamilie der Aychsteter, die auch hier ihren Edelsitz hatten, erstanden dem Dorf Sauerlach große Wohltäter. Friedrich Aychsteter, Geheimschreiber Herzog Wilhelms III, erhielt auf dem Konzil zu Basel 1430 von Kaiser Sigismund ein Wappen. Das Geschlecht starb 1528 aus. Sauerlach verdankt den Aychstetern u.a. die Ausmauerung eines etwa 40 m tiefen Dorfbrunnens, der 1465 vollendet wurde.

Die Sauerlacher Pfarrei besteht mindestens seit 750. Die Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrmals schwer beschädigt. Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) brannten die Schweden 1634 den Pfarrhof nieder und plünderten die Kirche; der Pfarrer musste Torturen über sich ergehen lassen, an deren Folgen er starb. 1638 fielen die Schweden erneut ein und brandschatzten den Ort. Der ehemalige Sattelturm der Kirche wurde 1732/36 durch einen Zwiebelturm ersetzt.

Das erste Schulhaus in Sauerlach wurde 1824 erbaut, das zweite 1876. Dieses zweite Schulhaus diente später bis 1983 als Rathaus. 1966 wurde eine neue moderne Schule erbaut, die in den Jahren 1976 bis 1978 erweitert wurde. Seit dem Schuljahr 2006/2007 ist die Friedrich-von-Aychsteter-Volksschule nur noch Grundschule. Sie wurde 2013 in Friedrich-von-Aychsteter Grundschule umbenannt.

Die Teilhauptschule (jetzt Mittel- und Wirtschaftsschule) befindet sich in der Nachbargemeinde Oberhaching. Seit 2012 hat die Grundschule eine Erweiterung zur Ganztagesschule erfahren. Pro Klassenstufe wird eine Klasse im Ganztageszug bis 15.30 Uhr unterrichtet. Neben dem Ganztageszug wird die Nachmittagsbetreuung der Kinder über Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und der Betreuung durch Sozialpädagogen bis 15.30 Uhr und im Hort bis 17 Uhr gewährleistet.

Das Dorf entwickelte sich räumlich erst nach 1857, als die Eisenbahn gebaut war. 1898/99 erhielt es die Wasserleitung, 1911 das elektrische Licht. Die beiden Weltkriege forderten viele Opfer. Nach 1945 wuchs die Zahl der Einwohner rasch und erheblich an.

Die Gemeinde Sauerlach liegt im Einflussbereich der Landeshauptstadt München. Bei der baulichen Entwicklung wird großer Wert auf organisches Wachstum und auf die Erhaltung des dörflichen Charakters gelegt. Im Laufe der Jahre hat sich eine solide Infrastruktur entwickelt. Grundschule, sechs Kindergärten und drei Kinderkrippen, Gewerbegebiet, Bücherei, Volkshochschule, Musikschule, Mehrzweckhalle, Sport- und Tennisanlagen, befinden sich am Ort. Alle zur Deckung des Grundbedarfs der Bevölkerung notwendigen Geschäfte, Lebensmittelmärkte, Handwerksbetriebe und Dienstleistungseinrichtungen sind vorhanden.

In den Jahren 1989/90 wurde in Sauerlach eine Mehrzweckhalle (3-fach-Turnhalle mit Nebenraumangebot) als Sport- und Kulturzentrum geschaffen. Stolz ist die Gemeinde auf ihre drei Feuerwehren von Sauerlach, Arget und Altkirchen. Die Freiwillige Feuerwehr Sauerlach hat in den Jahren 1994/95 ein neues, hochmodernes Feuerwehrgerätehaus erhalten. Das Feuerwehrgerätehaus in Arget wurde im Jahre 2003 und 2009 mit ehrenamtlichem Engagement erweitert. Das Feuerwehrgerätehaus in Altkirchen ebenso im Jahre 2008 in Eigenleistung saniert und den modernen technischen Anforderungen angepasst.

In den Jahren 2001 bis 2004 wurde das ehemalige Bahngelände nördlich und westlich des Bahnhofsgebäudes in Sauerlach bebaut. Es entstand zunächst eine zweigeschossige Park&Ride-Anlage für 132 Kraftfahrzeuge als Ersatz für den bisherigen Parkplatz. Im Rahmen des barrierefreien Ausbaues der Bahnsteigzugänge errichtete man 191 überdachte Fahrradständer im Bereich des S-Bahnhofes. An der Staatsstraße 2573 wurde ein Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Der bisherige Bahnhofplatz ist seitdem für den Autoverkehr gesperrt und im westlichen Teil zu einem repräsentativen Marktplatz mit Wochenmarkt und Brunnen umgestaltet. Im Jahr 2006 wurde der Marktplatzbrunnen mit der Figurengruppe "Familie" auf der Brunnensäule fertiggestellt. Der Bau rechts neben dem Bahnhof komplettierte 2010 das Ensemble Bahnhofsplatz.

Das Seniorenzentrum in Sauerlach ist eine freigemeinnützige Einrichtung des AWO Bezirksverbandes Oberbayern. Es wurde am 15. September 2004 eröffnet und bietet individuelle Pflege und Betreuung für 64 Seniorinnen und Senioren, sowie die Möglichkeit der Tagesbetreuung, Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege. Für Menschen mit schwerer Demenz gibt es eine beschützende Wohngruppe. Natürlich bekommen Sie hier auch wertvollen Rat zu allen Fragen rund um die Themen Pflege, Pflegeversicherung und Demenz.

Der Flächennutzungsplan ist seit Juli 1997 gültig. Im Flächennutzungsplan wird die Entwicklung der Gemeinde in der Zukunft festgelegt. Die Gemeinde steht vor großen Herausforderungen sowohl als attraktiver Wohnort als auch als interessanter Gewerbestandort, günstig zu den Autobahnen München-Salzburg (A8) und München-Nürnberg (A9) gelegen.

Die Wasserleitungen in Sauerlach und Arget bestehen seit 1902 bzw. 1904. Der Zustand der Leitungen wurde seit dem Jahr 2000 stetig verbessert. Es mussten 16.078 m Wasserleitung neu verlegt werden. Im Zuge des fortschreitenden Kanalbaus in den südlichen und westlichen Ortsteilen kamen bis 2014 noch ca. 2.000 m dazu.

Für eine umweltgerechte Entsorgung unserer Abwässer wurde die Gemeinde kanalisiert. Deshalb sind wir Mitglied im Abwasser-Zweckverband München-Südost in Ottobrunn, der diese Aufgabe für die Gemeinde übernommen hat. Das Kanalnetz ist ca. 50 km lang . Ende 2014 wurde die Kanalisierung abgeschlossen.

Die Gemeinde betreibt seit 1993 einen eigenen Wertstoffhof. Die Bürger tragen durch konsequente Mülltrennung dazu bei, dass 85 % des Mülls (2015) wiederverwertet werden konnte und nur 15 % des Mülls der Verbrennung zugeführt werden musste.

Die Zukunfts-Energie-Sauerlach GmbH (ZES) ist eine 100 %-ige Tochter der Gemeinde Sauerlach. Die ZES wurde gegründet, um die Gemeinde krisensicher und nachhaltig mit Energie zu versorgen, die heimische Land- und Forstwirtschaft zu fördern sowie die regionale Wertschöpfung zu steigern und den CO2 Ausstoß zu verringern. Damit erreichen wir eine Verbesserung der Lebensbedingungen und der Umwelt. Das Biomasse-Heizkraftwerk liefert seit 4. Dezember 2002 Natur-Wärme. Es wird mit Hackschnitzeln aus dem Wald umweltfreundlich betrieben. Damit können inzwischen jährlich 6.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Mit der ersten funktionierenden ORC-Anlage Deutschlands wird gleichzeitig Bio-Strom produziert.

Etwa 60% des Wärmebedarfes des Hauptortes Sauerlach wird bereits durch die ZES zur Verfügung gestellt. Seit 2002 wurden insgesamt 28 km Leitungsnetz verlegt. Mit zwei Kindergärten, Rathaus, Gemeinschaftshaus, VHS-Gebäude, Schule, Mehrzweckhalle, Feuerwehrhaus, der evangelischen und der katholischen Kirche sind fast alle öffentlichen Gebäude an das Nahwärmenetz angeschlossen. Derzeit hat die ZES knapp 600 Anschlusskunden.

Durch die Auflösung großer Privatflächen und deren Umwandlung in Wohngebiete verändert Sauerlach an vielen Stellen sein Gesicht. Von 2008 – 2016 wurden das Trinkl- und Süß-Grundstück in der Kirchstraße bebaut; an der Wolfratshausener Straße und Hofoldinger Straße wurden der Niedermaier-Hof und das alte Taubenberger Sägewerk in Wohnungen umgewandelt.

Reinhold Löschinger, Sauerlach im Januar 2009

Überarbeitet und ergänzt 2020

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